6hunesseq laulab „Ma olen maa peal võõras“

Teisipäev, 9. aprill 2024

Ma nägin Youtube’is, kuidas Greta Liisa Grünberg ja Marion Selgall oma ilusate häältega laulavad „Ma olen maa peal võõras“ vormsi rahvakoraali viisil. Maria Mänd (hiiu kannel) ja Kaisa Kuslapuu (orel) lisavad kõla juurde. Pidin veidi uurima.

Baptistidel on see laul oma lauluraamatus ja Luterlased laulavad seda teise viisiga KLPR 384. 6hunesseq valisid välja 5 salmi:

Ma olen maa peal võõras ja paljalt rändaja,
mu eluase taevas, seal on mu Isamaa.
Siin rändan ristirada, seal vaimu, väsinud,
arm võtab kosutada: kõik vaev on lõpetud.
Nii ilmas elu a’ada ma püüan vaiksesti,
ei taha kaua jääda ta võõra telgisse;
ma kõnnin sinnapoole, kus minu kodumaa,
kus Isa rinna naale võin julgest‘ uinuda.
Mu õige isamaja, näe, ta on üleval,
kus inglilaulu kaja viib kiitust Issandal,
kes oma taevajõuga kõik peab kanges käes,
kes oma targa nõuga kõik saadab armu väes.
Sa aga, hinge ilu, mu elu valgeke,
mul annad ise elu, läen surmaunele.
Sa viid mind eluveele seal, kus on rahumaa,
mind armupäikse eele, kus ise paistan ka.
Jah, sinna soovib süda ning ihkab ammugi
siit, kus ma nägin häda, vaim väsind koguni.
Sest mida kauem elu mul kestab ilmas siin,
mul seda rohkem valu ja suurem hingepiin.

Nende sõnade autor on Paul Gerhardt (1607-1676) ja originaal on saksa keeles:

1. Ich bin ein Gast auf Erden / Und hab hier keinen Stand, / Der Himmel soll mir werden, / Da ist mein Vaterland. / Hier reis ich aus und abe, / Dort, in der ewgen Ruh, / Ist Gottes Gnadengabe, / Die schleußt all Arbeit zu.

2. Was ist mein ganzes Wesen, / Von meiner Jugend an, / Als Müh und Not gewesen? / So lang ich denken kann, / Hab ich so manchen Morgen, / So manche liebe Nacht / Mit Kummer und mit Sorgen / Des Herzens zugebracht.

3. Mich hat auf meinen Wegen / Manch harter Sturm erschreckt, / Blitz, Donner, Wind und Regen / Hat mir manch Angst erweckt, / Verfolgung, Haß und Neiden, / Ob ichs gleich nicht verschuldt, / Hab ich doch müssen leiden / Und tragen mit Geduld

4. So gings den lieben Alten, / An derer Fuß und Pfad / Wir uns noch täglich halten, / Wanns fehlt am guten Rat: / Wie mußte doch sich schmiegen / Der Vater Abraham, / Eh als ihm sein Vergnügen / Und rechte Wohnstatt kam! /

5. Wie manche schwere Bürde / Trug Isaak, sein Sohn! / Und Jakob, dessen Würde / Stieg bis zum Himmelsthron, / Wie mußte der sich plagen, / In was für Weh und Schmerz, / In was für Furcht und Zagen / Sank oft sein armes Herz!

6. Die frommen heilgen Seelen, / Die gingen fort und fort / Und änderten mit Quälen / Den erstbewohnten Ort; / Sie zogen hin und wieder, / Ihr Kreuz war immer groß, / Bis daß der Tod sie nieder / Legt in des Grabes Schoß.

7. Ich habe mich ergeben / In gleiches Glück und Leid: / Was will ich besser leben / Als solche großen Leut? / Es muß ja durchgedrungen, / Es muß gelitten sein; / Wer nicht hat wohl gerungen, / Geht nicht zur Freud hinein.

8. So will ich zwar nun treiben / Mein Leben durch die Welt, / Doch denk ich nicht zu bleiben / In diesem fremden Zelt. / Ich wandre meine Straßen, / Die zu der Heimat führt, / Da mich ohn alle Maßen / Mein Vater trösten wird.

9. Mein Heimat ist dort droben, / Da aller Engel Schar / Den großen Herrscher loben, / Der alles ganz und gar / In seinen Händen träget / Und für und für erhält, / Auch alles hebt und leget, / Nach dems ihm wohl gefällt.

10. Zu dem steht mein Verlangen, / Da wollt ich gerne hin; / Die Welt bin ich durchgangen, / Daß ichs fast müde bin. / Je länger ich hier walle, / Je wen’ger find ich Lust, / Die meinem Geist gefalle; / Das meist ist Stank und Wust.

11. Die Herberg ist zu böse, / Der Trübsal ist zu viel: / Ach komm, mein Gott, und löse / Mein Herz, wann dein Herz will; / Komm, mach ein seligs Ende / An meiner Wanderschaft, / Und was mich kränkt, das wende / Durch deinen Arm und Kraft!

12. Wo ich bisher gesessen, / Ist nicht mein rechtes Haus; / Wann mein Ziel ausgemessen, / So tret ich dann hinaus, / Und was ich hier gebrauchet, / Das leg ich alles ab; / Und wenn ich ausgehauchet, / So scharrt man mich ins Grab.

13. Du aber, meine Freude, / Du meines Lebens Licht, / Du zeuchst mich, wenn ich scheide, / Hin vor dein Angesicht, / Ins Haus der ewgen Wonne, / Da ich stets freudenvoll / Gleich als die helle Sonne / Nebst andern leuchten soll.

14. Da will ich immer wohnen, / Und nicht nur als ein Gast, / Bei denen, die mit Kronen / Du ausgeschmücket hast; / Da will ich herrlich singen / Von deinem großen Tun / Und frei von schnöden Dingen / In meinem Erbteil ruhn.

Quelle: Paul Gerhardt: Dichtungen und Schriften, München 1957, S. 366-370, via http://www.zeno.org/nid/2000482539X

Mina laulsin seda oma nooruses nõnda:

1. Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh / mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu.

2. Die Wege sind verlassen, und oft sind wir allein. / In diesen grauen Gassen will niemand bei uns sein.

3. Nur einer gibt Geleite, das ist der Herre Christ; / er wandert treu zur Seite, wenn alles uns vergisst.

4. Gar manche Wege führen aus dieser Welt hinaus. / O, dass wir nicht verlieren den Weg zum Vaterhaus.

5. Und sind wir einmal müde, dann stell ein Licht uns aus, / o Gott, in deiner Güte; dann finden wir nach Haus.

Aga selle tekst on kirjutanud hoopis keegi teine ja palju hiljem: Georg Thurmair. Saksa Vikipeedias on sel laulul oma artikkel (Wir sind nur Gast auf Erden), mis analüüsib seda põhjalikult.

Oh õudus! ja eestikeelses Vikipeedias pole isegi Paul Gerhardi kohta artikkel!